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Unfälle

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Sternschnuppenwunsch

Severus rieb sich den Kopf. „Ich weiß es nicht!“, knurrte er erneut, starrte auf das Glas, das ihm gegeben worden war. Feuerwhiskey. Nein, weder war das sein Tag, noch seine Woche gewesen. Schlimm genug, dass die Kinder wieder in der Schule waren und ein lächerlicher Krieg tobte, der an Dummheit nicht zu überbieten war, nein, der berühmteste Schüler musste auch noch spurlos verschwinden! Und wo steckte er ein Mal mehr? Mitten in der Scheiße, von zwei Seiten angemeiert!
 

„Wie kann das sein? Ein Name, der einfach so verschwindet!! Ein Kind löst sich doch nicht in Luft auf!“
 

„Tom,“ knurrte Severus. „Das hatten wir schon – drei Mal allein in den letzten zehn Minuten und ich bekomme zu meinem Magengeschwür auch noch Kopfschmerzen!“ Merlin, wenn jetzt noch der dunkle Lord durchtickte, war es vielleicht besser, wenn die Welt, wie sie war, einfach unterging. „Darum taucht er trotzdem nicht gleich hier auf und grinst dich dumm an! Ich wiederhole: er wäre nie im Leben aus den Schutzzaubern der Schule gekommen! Das hatte ich dir schon ein paar Mal erklärt! Ich hasse es, mich selbst zu wiederholen! Es ist schlimm genug, dass ich in der Schule klinge, wie eine angekratzte Schallplatte!“
 

Oh ja, denn die bisherige Krönung seines Tages war ein Mal mehr Longbottom gewesen. Es würde nie aufhören ihn zu verwundern, wie diese kleine, unsympathische Ratte es wieder und wieder schaffte, absolut harmlose Zutaten zu einem hochexplosiven, hochgiftigen oder ätzenden Gebräu zu verarbeiten. Die anderen Lehrer bestanden darauf, dass der Hass nur auf der Tatsache beruhte, dass Longbottom eine Niete in Tränken war. Aber das waren Andere auch. Es war was Anderes, das ihn an dem Bengel störte und es war nicht die Tatsache, dass der ihn schon im ersten Jahr zum absoluten Gespött aller Anwesenden gemacht hatte, als er den Bogart in seiner Form in die Kleidung seiner Großmutter gesteckt hatte. Er hatte Wochen gebraucht, um die Kinder wieder so weit zu terrorisieren, dass sie es nicht mehr wagten, hinter seinem Rücken zu lachen. Es war mehr. Es war... ein persönlicher Hass, den er nicht mehr gespürt hatte, seit Potter die Schule verlassen hatte. Ja, er war dem Idioten was schuldig gewesen, aber lieber hätte er Blacks Stiefel geleckt, als diesem Arsch Irgendwas zu verstecken. Ja, Black hatte ihn mehr drangsaliert, aber James hatte etwas Schlimmeres getan – er hatte gehetzt.
 

Tom seufzte etwas. Er war nie verschwunden oder sonst was. Er war nur in den Untergrund gezwungen worden. Und dieser Spitzname. Ja, er hatte ihn benutzt, aber damals war er selbst dreizehn wesen, verdammt noch mal! Aus dem Alter war er schon mit Sechzehn wieder raus gewesen!
 

Es hatte auch erst angefangen, als sich die ersten Erfolge gezeigt hatten. Als er einige der Politiker davon hatte überzeugen können, wie gefährlich es auch jetzt noch war, sollten die Muggel von ihnen erfahren, doch gleichzeitig hatte er sich auch immer dafür eingesetzt, Muggelgegenstände nicht als Kuriositäten zu sehen, sondern sie zu nutzen. Er selbst besaß zwei Handys, mehrere Feuerwaffen, Elektrizität, die einfach sicherer war, als Feuer überall und noch einiges an anderen Dingen.
 

Doch dann hatte der Alte seinen Spitznamen ausgegraben und auf ein Mal waren Leute in komischen Masken mit lächerlichen Roben aufgetaucht. Er hatte sich persönlich beleidigt gefühlt, als er sein Halloweenkostüm von seiner damaligen vierten Klasse wiedergefunden hatte. Und er hatte untertauchen müssen, da der Alte jede Spur in seine Richtung gelegt hatte. Von da an war ihm sein Wissen um Muggel endlich mal zugute gekommen.
 

Regelmäßig wechselte er inzwischen seine Haarfarbe, manchmal die Augenfarbe für eine Weile. Sein Versteck war ein Bunker unter der Erde aus massivem Beton und Stahl. Lustigerweise auch für Ortungszauber nicht auffindbar. Mehr als ein Mal hatte er Auroren über seinem Kopf gehabt, aber diese Idioten dachten nicht mal daran, in Betracht zu ziehen, dass er Muggelmöglichkeiten benutzte, um sich zu sichern. Sie gingen von Zaubern aus. Pah, als würde er so viel Energie wegwerfen! Idioten! Allesamt! „Ich weiß, “ ging er endlich auf Severus ein. „Ich weiß, dass es gerade jetzt richtig haarig für dich wird, aber das, das ist endlich was, womit wir dieses Arschloch am eigenen Bart packen und ihn damit ersticken können! Er hat Potter etwas passieren lassen! Man wird ihn fertig machen! Und frag nicht, wie! Ich kann vielleicht endlich mal einige Dinge richtigstellen!“
 

Severus schüttelte nur den Kopf. „Da ist noch ein langer, steiniger Weg... und ein Voldemort zum Ausschalten, wie ich betont haben möchte.“
 

„He, warum habt ihr ohne mich...?!“
 

„Und ein Blondie zum Fertigmachen!“, zischte Severus, als er Lucius ansah. „Einen, der meint, zwei Stunden zu spät ist eine ordentliche Zeit zum Auftauchen und Anrufe beantworten wäre unter seiner Würde!“
 

Lucius verdrehte die Augen, klopfte die nicht vorhandene Asche von seinem Umhang und strich eine nicht vorhandene Falte aus seinem Umhang. „Ich hatte zu tun, du Miesepeter,“ gab er zurück, nickte Tom knapp zu, bevor er sich in einen der Sessel fallen ließ, froh, als auch er etwas Alkohol bekam. Obwohl.. .nun, auf leeren Magen sollte er es auf jeden Fall bei diesem Glas belassen. Er tendierte dazu, wirklich peinliche Dinge zu tun, wenn er beschwipst, oder Merlin behüte, besoffen war. Das würde Severus nur wieder ausnutzen. Nein, danke. Ein Glas. Auch, wenn er sich weit mehr verdient hätte. Sehnsüchtig blickte er auf die gerade mal angebrochene Flasche.
 

„Was?“, fragte Severus. „Willst du wieder singen und tanzen? Ich kann auch wieder für eine Go Go Stange sorgen!“ Er musste seinen Stress auch irgendwo loswerden und was war besser, als alte Erinnerungen?
 

Lucius wollte zu etwas ansetzen, doch in dem Moment stand Tom schon zwischen ihnen. „Ihr Beide – Stopp! Sofort! Verdammt noch mal, benehmt euch! Wir stehen alle unter Stress! Pfui, aus, zurück in eure jeweilige Ecke!“
 

Severus lächelte, dieses Mal hatte er immerhin das letzte Wort gehabt. Das hatte er gebraucht. Dann aber würde er wieder ernst. „Wie gesagt, ich sehe, was ich tun kann, ich behalte die Blacksache und Potter im Auge, so er wieder auftaucht!“
 

Tom seufzte, nickte aber. Er wusste, wie schwer es für seinen Tränkemeister war. Nicht nur sein Leben als Doppelspion, auch die Tatsache, dass er kaum Zeit für seine Frau hatte, machte ihm zu Schaffen. Oh ja, Severus Snape war verheiratet, fast zwölf Jahre inzwischen. Mit seiner heimlichen Liebe. Lily und er, sie waren nie verliebt gewesen. Sondern einfach nur gute Freunde, nie mehr. Und sie kannten sich schon lange, waren in derselben Gegend aufgewachsen. „Wir bleiben bei dem, was Severus und ich besprochen haben. Wie gesagt, schaltet die Presse ein, seht zu, was ihr mehr über Dreck von Dumbledore ausgraben könnt. Mehr, das ihn mit Potters schlechtem Zustand zusammenbringt...“
 


 


 


 


 


 


 


 


 

„Schh..,“ murmelte Fenrir leise, strich über die wirren Haare des kleinen Kindes, dass sich immer weiter in sich selbst zusammenrollte, einen Teil der Decke im Arm, wie ein Stofftier. Der Junge hatte nicht gut geschlafen. Oder gar ruhig. Er wälzte sich immer wieder hin und her, weinte, aber nicht ein Ton war zu hören. Zu Beginn war es schlimmer geworden, wenn er ihn angefasst hatte, aber dann wurde es besser. Der Geruch. Er wusste, es war der Geruch, der seinen Kleinen beruhigte. Darum lag er auch noch in seinem Bett. Und er saß am Rand, strich immer mal wieder über die Wange, die noch warm war wegen der gestiegenen Temperatur. Doch dank der Tränke glühte er nicht mehr vor Fieber und Thur, der gerade erst vor zwei Stunden gegangen war, hatte gemeint, der Kleine müsse langsam aufwachen. Was er inzwischen wirklich hoffte.
 

Denn er wollte, dass der Kleine endlich ruhiger wurde – und etwas essen würde. Er war so dünn! Noch nie hatte er ein Kind gesehen, aus dem so viele Knochen stachen. „Es ist alles gut,“ sprach er leise. „Du bist sicher. Komm, steh auf...“
 

Es war wärmer, stellte er fest, wärmer, als er es wirklich kannte. So, wie er es sich im Bett vorstellte. Nicht auf seiner Matratze, sondern so, wie Dudley immer schlafen durfte. Mit so vielen Decken, wie er wollte, dick eingepackt und mit einem Teddy. Es roch komisch. Seit er in dem großen, dunklen Wald war, hatte er ständig das Gefühl, dass Alles intensiver roch, sogar der Regen. Und der Geruch hier... er war anders, als bei Onkel. Nicht wie Putzmittel und Duftspray, hier war es anders und...
 

Anders!
 

Er war nicht mehr draußen! Er war irgendwo drin! Nein, er wollte nicht zurück zu Onkel! Wirklich nicht! Er riss seinen Augen auf – und erstarrte. Nicht nur, dass er in eine Decke gepackt war und einen Teil davon umklammerte, da saß noch Jemand! Ein... ein Mann! Nicht so breit, wie Onkel, es war für ihn eine verschwommene, unbekannte Gestalt mit sehr hellen Haaren. Automatisch versuchte er, wegzukommen, doch sofort spürte er, wie ein Arm sich um ihn legte und statt weg zu kommen, wurde er immer näher zu dem Fremden gezogen, der langsam auch weniger verschwommen aussah.
 

Ah, der Kleine wachte wirklich auf! Endlich! Er blickte zu dem kleinen Körper, sah, wie die Augen auf einmal aufsprangen. Und dann... ja, dann versuchte sein Sohn, wegzukommen. Er war eindeutig panisch. „Junge, es ist gut“, versuchte Fenrir, ihn zu beruhigen. Merlin, war es irritierend, wenn ein verängstigtes Kind keinen Laut von sich gab. Mit einem schreienden Kind hätte er mehr anfangen können.
 

„Ich bin Fenrir,“ erklärte er leise, hob das Kind hoch. Wie schon in dem Erdloch wehrte der Kleine sich, doch es war für den ausgewachsenen Dämon kaum mehr als ein Streifen. Und wie in dem Loch kam wieder kein Laut über die bibbernden Lippen. „Ich bin...“, er hob den Kopf des Kleinen an. „Ich bin dein Dad, “ erklärte er sanft. „Du bist hier absolut sicher, niemand wird dich anfassen. Ich kümmere mich ab jetzt um dich.“
 

Was?
 

Mitten in seinem Versuch, sich von dem Mann loszureißen, stoppte er, sah den Mann mit den goldenen Augen und den weißen Haaren an. Dad? Hatte der gerade gesagt, er sei sein Dad? Erneut schnüffelte er, roch an der Hand, die seinen Arm hielt. Der Geruch, etwas... es war, als würde er ihm sagen, dass er keine Angst haben sollte, dass er sicher war. Aber..., konnte das sein? Nach Allem, was Onkel gesagt hatte?
 

Immer wieder hatten Onkel und Tante gesagt, dass Mommy und Daddy tot wären und dass sie Freak nicht hatten haben wollen, darum müssten sie sich mit ihm abgeben! Warum sagte der Mann, er wäre sein Dad? Das konnte doch gar nicht sein! Sein Dad war tot! Aber... gleichzeitig... Er schniefte, merkte, dass der Griff nachließ, fuhr sich mit der Hand über die Augen und wischte die Tränen weg, stutzte dann aber und starrte auf den Schlafanzug. Er hatte so was nicht, schon gar nicht mit so leuchtenden Farben. Und so klein, als wäre er für ihn gekauft worden!
 

„Gefällt dir der Schlafanzug?“, fragte Fenrir amüsiert, als er sah, wie der Junge über den blauen Stoff strich und ihn zu begutachten schien. Er hob das Kinn des Kleinen wieder an, sah in die dunkelblauen Augen. „Sagst du mir deinen Namen?“, fragte er sanft. „Ich will dich nicht nur Kind nennen.“
 

Sprechen? Namen sagen? Freak sollte nicht sprechen! Und... er wollte nicht Freak genannt werden, er wusste, das war kein netter Name! Und auch, wenn der Mann gut roch, wusste er nicht, wer das sein sollte! Er sah den Anderen nur an, machte den Mund auf – und schloss ihn wieder. Selbst, wenn er sollte, brachte er keinen Ton raus. Nur Laute. Und das wollte Onkel nicht, er durfte nicht schreien oder laut sein, niemand sollte wissen, dass ein Freak im Haus war. Er versuchte, sich weiter in sich selbst zusammen zu rollen, doch die Arme verhinderten das.
 

WAS? Hatten diese Schweine dem Kind nicht mal einen Namen gegeben? Oder ihm Selbigen genommen? Wie hatten sie das Kind gerufen?! Oh, wenn Sirius das erfahren würde... er zwang den Kleinen wieder, ihn anzusehen. Ein Name, ein Name...er wollte den Jungen nicht nur Würmchen nennen. Sanft strich er über die Wange des Kleinen. „Ich meinte, was ich gesagt habe. Ich bin dein Dad und Niemand wird dir was tun. Und ich habe einen Namen für dich.“ Er strich leicht über die wirren Haare. „Ein Name, der dir sicher gefallen wird. Und so nenne ich dich dann.“ Er sah, wie sich die Augen nun endlich aufmerksamer auf ihn richteten, atmete erleichtert auf. Dieses Mal musste er noch nicht mal nachhelfen. „Ataer, “ erklärte er. „Dein Name ist ab jetzt Ataer, das bedeutet der Dunkle, weil du ganz dunkle Haare hast. Gefällt er dir?“, fragte Fenrir, er hoffte nur, dass Sirius nichts gegen diesen Namen haben würde.
 

Überrascht sah er auf. Ataer? Sein Name? Und... er klang mal nett. Nicht so gemein, wie all die anderen Sachen, die man ihm schon an den Kopf geworfen hatte, sondern richtig nett. Als würde es den Mann interessieren, ob er ihn verletzte oder nicht. Und seine Haare waren dunkel, das stimmte. Sollte... sollte er dem Mann doch trauen?
 

Vielleicht...
 

Erst vor Kurzem war eine Sternschnuppe gefallen und...er hatte sich eine Familie gewünscht, die ihn so lieben würde, wie Dudley geliebt wurde. Er hatte sich geschworen, dass es das letzte Mal sein würde, dass er so was tat, weil es bisher einfach nie was gebracht hatte. Was, wenn die Sternschnuppe ihn in den Wald gebracht hatte, damit der Dad-Mann ihn fand? Wollte er dann das Risiko eingehen, den Älteren zu verlieren?
 

Nein! Nein, er wollte gehalten werden! Unbedingt! Endlich! Er wollte geliebt sein! Er wollte, dass man ihn nicht mehr schlug, bis er kaum noch was sah und umkippte! Und der Name... er klang wirklich nett. Er schniefte, lehnte sich, erst jetzt, an den Älteren und klammerte sich an dessen Pullover fest.
 

„Schhh,“ lächelte Fenrir, froh, dass sein Sohn offensichtlich nicht mehr versuchte, von ihm wegzukommen und er schien auch nicht gegen den Namen zu protestieren. „Es sieht so aus, als wärest du jetzt Ataer Orion Grayback,“ erklärte er, strich über den bebenden Rücken des Kleinen. Orion – der Name von Sirius’ Großvater, dem Mann, der dem Jungen geholfen hatte, als er mit seinen Eltern solche Probleme gehabt hatte, da bei ihm ein Erbe aufgetreten war, dass viele Generationen übersprungen hatte. Der Andere hatte immer mit so viel Liebe über diesen gesprochen. Eine ganze Weile lang hielt Fenrir seinen Sohn, doch dann riss er sich zusammen. Es gab Dinge zu tun.
 

„Ataer,“ sprach er leise, lächelte, als nach einigen Momenten der Blick sich zu ihm hob. Unsicher, immer noch ängstlich, aber nicht mehr vollkommen panisch. „Musst du mal ins Bad? Du musst auch was essen.“
 

Essen? Er sollte was zu Essen bekommen? Wirklich? Was Richtiges? Was Anderes, als ein Glas Wasser und die Brotkrusten, die Dudley nicht mochte? Er blickte zu dem Mann, der ihn hielt...
 

Innerlich seufzte Fenrir. Der Kleine hatte wohl nicht vor zu antworten, doch Hunger schien er durchaus zu haben. Schnell stand er auf, Ataer in den Armen und brachte ihn ins Bad, stellte ihm vor dem Klo ab, zog dessen Hosen runter – und stockte Sekundenlang, als der Junge stocksteif wurde. Nein, redete er sich ein, das konnte seinem Sohn nicht auch noch passiert sein. Schnell setzte er Ataer auf das Klo, wartete, bis er fertig war, half ihm dann, an den Spülstein zu kommen.
 

Er half dem Jungen, der ihn immer noch verschreckt ansah, die Haare zu kämmen, bevor er ihn zurück in sein Schlafzimmer brachte. Er hatte zwar, wie alle Anderen auch, ein magisches Zelt, aber es beinhaltete nur das Nötigste. Schlaf und Badezimmer. Es gab noch zwei weitere große Zelte. Eines, in dem ihre Welpen unterrichtet wurden und spielen konnten und eines, das als Gemeinschaftsküche diente. Sonst hatte Jeder nur kleine Zelte. Es war einfach praktischer, bis sie wieder in ihrem Dorf sein würden. Sanft setzte er Ataer auf das Bett, strich ihm über die Wange. In dem Moment sah er, wie an seinem Schreibtisch ein Tablett auftauchte. Er hatte der Hauselfe, ja, auch sein Rudel besaß Einige davon, gesagt, sie sollte was bringen, sobald das Kind wach war.
 

Schnell holte er das Tablett. Eine Schüssel Suppe mit Nudeln und Hühnchenfleisch, so, wie es aussah. Sah köstlich aus. Dazu Weißbrot mit Butter. Er brachte das Tablett auf dem kleinen Tischchen zum Bett, stellte es vor seinen Sohn. „Guck mal,“ lächelte er, als er die großen Augen sah, stellte einen der tiefen Teller zu Ataer. „Suppe mit Hühnchen und Brot dazu, mit Saft.“ Es war Orangensaft, Kürbissaft war hier generell nur bedingt beliebt daher gab es ihn auch nicht oft. Er goss Ataer ein Glas ein, füllte den Teller und gab dem Kleinen den Löffel in die Hand. „Dann iss mal, ich hoffe, es schmeckt dir.“
 

Verdattert sah Ataer auf. Dann auf den Löffel in seiner Hand und auf den Teller mit der dampfenden Suppe, die auf ein Mal da stand. Und die roch so gut! Nach Fleisch und Gewürzen. Er sah kleine Fleischstückchen darin schwimmen und Nudeln, die Sternchenform hatten. Durfte... durfte er wirklich essen, oder war das nur ein Trick? Er merkte, wie seine Lippe zu zittern begann. Er wollte nicht, dass es ein Trick war! Er.. hatte doch Hunger! Er wusste gar nicht, wann er das letzte Mal was hatte essen dürfen!
 

„Was ist?“, fragte Fenrir vorsichtig. „Magst du keine Suppe? Soll ich dir was Anderes...? He, ganz langsam,“ bat er, als der Kleine den Teller umfasste, als wollte er ihn hindern, diesen wegzubringen. „Ich nehme dir doch ganz sicher nichts weg, mein Kleiner. Es ist Alles deins, iss, aber iss nicht zu schnell, ja, ich will nicht, dass du dich verbrennst.“
 

Er beobachtete, wie Ataer endlich den Löffel in die Suppe tauchte, ihn wieder hob und in den Mund steckte. Alles sehr unbeholfen, er hielt das Besteck wie eine Forke, doch das war gerade nicht so wichtig. Fenrir musste wirklich lächeln, als er sah, wie die Augen seines Sohnes strahlen und das nicht wegen einem Geschenk, Spielzeug oder sonst was, sondern wegen was zu Essen. Was ihn gleichzeitig schrecklich ärgerte.
 

Ataer genoss die Suppe. Sie war so lecker und warm. Und dann der Saft, er war süß und lecker! Es waren Sachen, die Dudley sonst immer nur bekam. Die er machen musste, aber nicht mal probieren durfte. Doch zu seinem Frust bekam er kaum die Hälfte von dem Teller leer und nur ein halbes Brot runter.
 

„Och, nicht weinen,“ murmelte Fenrir, als er sah, wie Ataer wieder begann, zu wimmern. „Es ist gut, wenn du satt bist, bist du eben satt. Du musst nicht aufessen.“ Er strich über die Wange des Kleinen, beseitigte das Tablett achtlos erst mal auf den Boden. „Willst du wieder schlafen?“, bot er dem Kleinen an, der seine Augen kaum aufhalten konnte, nach einer kleinen Weile. Er blickte zu dem Nachtschrank, wo ein Buch stand. Jaden hatte es ihm gebracht. Es waren Märchen. „Ich kann dir noch was vorlesen. Du hast schon ganz kleine Augen.“
 

Vorlesen?! Verdattert starrte Ataer den Älteren an, der ihn immer noch auf dem Schoß hatte, ohne was zu machen, das er nicht mochte, er wurde nur gehalten, manchmal streichelten die Finger seine Wange. Der Mann, der behauptete, sein Dad zu sein, ließ sogar zu, dass er sich zurecht kuschelte und zusammenrollte. Er beobachtete, wie der Ältere das Buch aufnahm, dass auf dem Nachttisch stand und es aufklappte. Da war ein Bild, das sich bewegte! Das hatte Ataer noch nie gesehen! Das war ja wie ein Fernseher! Da saß ein Mädchen mit einem rosa Kleid am Rand des Brunnens, eine Kugel in die Luft werfend und auffangend, die glitzerte. Automatisch beugte Ataer sich vor, fuhr mit den Fingern die Figuren nach, zuckte aber entsetzt zurück, als die Kugel auf ein Mal im Brunnen landete und die Prinzessin ihn vorwurfsvoll anzusehen schien.
 

„He, ganz ruhig,“ lachte Fenrir. „Das ist ganz normal, sie bekommt ihre Kugel wieder, “ erklärte er. „Du musst dich nicht erschrecken, das war nicht deine Schuld. Das ist, was in der Geschichte passieren wird. Also, fangen wir an: Es war einmal...“
 


 


 


 


 


 


 


 


 

Erneut füllte Remus das Glas auf, beobachtete, wie die goldene Flüssigkeit an den Eiswürfeln entlang herab floss, sich in dem Gefäß verteilte. Er fühlte sich wie ein Versager. Keine Spur von Harry und inzwischen war schon eine Woche vergangen. Er hob das Glas, setzte die Flüssigkeit in Bewegung, hörte das leise Klicken der Eiswürfel, die darin herumschwammen. Sie waren schon um Einiges kleiner geworden, so, wie die Flasche leerer geworden war. Ja, er wusste, er sollte nicht so viel trinken, da Alkohol aufgrund seiner erhöhten Sinne ohnehin eine stärkere Wirkung hatte. Aber gerade jetzt brauchte er es.
 

Das war selten genug. Doch der heutige Tag... Harry war seit einer Woche verschwunden, ohne jegliche Spur, die Auroren hatten auch nichts gefunden. Gut, aber das war kein Wunder, diese Stümper würden nichts sehen, wenn es vor ihren Füßen rumlief. Doch auch er hatte jede Spur verloren. Sein Blick wanderte zum Kamin, auf dem er lag, unauffällig, als wäre er nicht mehr als ein dummes Stück Holz. Doch es war Harrys Zauberstab, dunkles Holz, dreizehn Zoll, Phönixfeder im Inneren. Und daneben lag noch etwas, etwas, das er erst nach dem Regen an der Stelle hatte finden können, wo er die Hose und den Zauberstab gefunden hatte. Die Brille.
 

Sie war gebrochen, in der Mitte, zwischen den Gläsern, als wäre etwas mit viel Gewicht darauf gefallen. Da war auch Blut auf dem Glas, nicht viel, nur wenige Spritzer, als habe er sich vielleicht nur in den Finger geschnitten, doch es gab mehr als einen Zauber, der nicht mehr Blut fließen ließ und doch tötete.
 

Wie konnte ein Mensch, ein Kind nur einfach so verschwinden, als habe es ihn nie gegeben? Das Entsetzliche war, dass auch seine Akten im Ministerium einfach verschwunden zu sein schienen. Als hätte Harry nie existiert. Was war nur im Wald geschehen? Und wer war es gewesen?!
 

Zu seiner Überraschung waren Ron und Hermine bei ihm gewesen. Sie hatten sein Bild in einem alten Jahrbuch gefunden, zusammen mit dem von Sirius Black und James Potter. Sie hatten ihm Alles erzählt, nachdem er ihnen gesagt hatte, dass er nur hier war, um ein Auge auf das Kind seines Freundes zu haben. Er hatte sich aber nicht die Mühe gemacht, ihnen zu erklären, dass Sirius unschuldig war. Das würde noch früh genug rauskommen. Er sah aus dem Fenster. Ob der Andere reagieren würde? Er hoffte es, er hoffte es wirklich.
 

Vor zwei Tagen hatte er ihm einen weiteren Brief geschrieben und eine Eule losgeschickt, in der Hoffnung, dass Sirius endlich mal reagieren würde! Er hatte Gerüchte von einem riesigen Hund gehört, der bei Hogsmeade herumgekrochen sein musste, so groß, dass viele der Alten von einem Grimm ausgegangen waren und ihren Tod erwartet hatten. Ersteres richtig, zweiteres – nicht, wenn man Sirius in Ruhe ließ.
 

Wenigstens wusste der Alte davon nichts. Nun, der Arsch hatte im Moment ohnehin mehr Probleme, als je zuvor. Er wurde seit zwei Tagen im Ministerium festgehalten. Wer wusste, vielleicht war endlich mal genug bei diesen Dingen raus gekommen, um das Aas ein für Allemal unschädlich zu machen! Es war grausam – aber vielleicht war Harrys Opfer und Verschwinden dann nicht ganz umsonst gewesen.
 

Wie er sein Versagen je James gegenüber rechtfertigen sollte, wusste er nicht, oder Sirius, um es auf den Punkt zu bringen. Denn nach den Problemen die ersten drei Monate nach Harrys Geburt war sein bester Freund so sehr auf den Kleinen fixiert gewesen. Er hatte sich darum gerissen, zu babysitten und Harry war bei dem Anderen glücklicher und zufriedener gewesen, als bei James selbst. Sehr zu dessen Frust. Es war sogar Harrys erstes Wort gewesen. Nicht Mama, nicht Papa, nicht Dad, sondern Nuffel. Eine Abkürzung für Schnuffel, da er offensichtlich mit eineinhalb kein SCH sprechen konnte.
 

Erneut nippte Remus am Alkohol, blickte in die Flammen. Was sollte er nur tun, wie sollte er das Sirius erklären? Die gesamte magische Welt war in einem Heidenaufruhr und viele Stimmen verlangten inzwischen Erklärungen von Dumbledore und zwar Gute. Immerhin hätte der auf den Kleinen aufpassen sollen. Dumbledore würde von Allen gehasst werden und sollte er wirklich das Ministerium als freier Mann verlassen, würde er nur noch ein Leben als Einsiedler führen können, ohne Stelle, ohne Freiheiten, ohne Geld. Denn man würde ihn jagen. Er selbst hatte Harry zu seinem Aushängeschild gemacht und sich zu einer Art gutem Hirten. Nun biss ihm das in den Arsch. Und Remus fand es nur schade, dass er selbst dem Alten nicht die Kehle durchbeißen durfte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  ai-lila
2012-02-01T23:31:49+00:00 02.02.2012 00:31
Hi~~

Zu niedlich... Fen gibt sich wirklich Mühe. ^_____^
Und klein Ataer muss wohl erst mal richtig sprechen lernen.
Der Name gefällt mir wirklich gut.

Remi tut mir leid.
Ihm geht die Sache wirklich an die Nieren.
Im gegensatz zu Sev. Nicht, das Der nicht genervt wäre...
aber mal ehrlich, wann ist die Kräuterhexe das mal nicht???

Das war wieder ein klasse Kapi.
lg deine ai
Von:  KisaSoma
2012-01-16T14:30:32+00:00 16.01.2012 15:30
Fen als liebende Daddy, kawei, Remmy macht sich ganz schöne sorgen - hät er besser aufgepasst *hehe* :-)

kisa-chan
Von:  toya-chan
2012-01-16T13:47:53+00:00 16.01.2012 14:47
Ein tolles Kapitel wieder!
Hmm, Harry redet nicht....kann er denn überhaupt reden? Das hoff ich doch...
Wann wohl Sirius auftauchen wird? Wird Harry dann vllt wieder reden? Ich bin schon so gespannt auf das Zusammentreffen der kleinen Familie.
Wann Remus wohl merkt das Sirius Harry´s Vater ist und dieser sich deswegen so um den Jungen gerissen hatte?
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und warte sehnsüchtig auf Mittwoch.
Danke für die ENS,
LG
toja-chan (^-^)/
p.s.: guten STart in die neue Woche!
Von:  Dranza-chan
2012-01-16T10:22:36+00:00 16.01.2012 11:22
Ein tolles Kapi!
Harry schein sich schon recht wohl zu fühlen bei Fenrir, soweit das in seinem Zustand eben möglich ist.
Ich bin schon so gespannt wann Sirius endlich auftaucht und wann wir erfahren warum Sirius Harry nicht großgezogen hat!
lg
Von:  Dranza-chan
2012-01-16T10:22:16+00:00 16.01.2012 11:22
Ein tolles Kapi!
Harry schein sich schon recht wohl zu fühlen bei Fenrir, soweit das in seinem Zustand eben möglich ist.
Ich bin schon so gespannt wann Sirius endlich auftaucht und wann wir erfahren warum Sirius Harry nicht großgezogen hat!
lg
Von:  Mikan000
2012-01-15T20:10:59+00:00 15.01.2012 21:10
Schön. ^^
Harry wird umsorgt und gekuschelt. Was der Kleine braucht.
Ich versteh immer noch nicht wie Sirius den Kleinen abgeben konnte.
So süß wie der ist.
Danke für die Ens. :)
lg
Von:  Anilay
2012-01-15T18:08:10+00:00 15.01.2012 19:08
Toller kap.
Das mit Siri ist ganz süß^^
Bin schon sehr auf das nächste kap neugirig.^^
Armer Remy.
Tnx für bescheid sagen^^
lg Lay
Von:  kaya17
2012-01-15T15:20:38+00:00 15.01.2012 16:20
Ein spannendes Kapitel : )
gut geschrieben. Ich bin gespannt wie sich Harry jetzt mit
richtiger Pflege entwickeln wird^^
Von:  mathi
2012-01-15T14:41:08+00:00 15.01.2012 15:41
Huhu,
das Kapitel war wirklich super!!
Ich hoffe nur, Sirius findet Fenrir, bzw. der findet Sirius^^
Ich würd so gern, sehen wie sie wieder zusammenfinden.
Man kann nur hoffen dass vorerst alles gut läuft, bevor der Alte sich wieder zu Wort meldet.
Freu mich schon auf Mittwoch.
Mathi
Von:  Kagomee16
2012-01-15T12:39:45+00:00 15.01.2012 13:39
ein wirklich schönes kapi^^
der kleine harry fasst vertrauen zu seinem vater ^^
bin echt gespannt wie sirius reagiert wenn er den kleinen siht^^

lg kagomee16


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