Zum Inhalt der Seite

Unfälle

Was Fehler ans Licht bringen können
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Paten

„… dich uuuuuuuum!“
 

„Ist das etwa das Benehmen eines angeblichen Helden?“, fragte Aidan nur, grinste etwas und biss genüsslich in die letzte Fleischpastete. Dabei mochte er sie nicht. Er hatte sie nur aus Prinzip haben wollen, da Longbottom nach ihr gegriffen hatte. Es war Samstag und sie feierten gerade mal wieder auf dessen Anordnung eine Party, zu der weder er noch die Weasleys geladen waren, was ihn wenig rührte. Er war gekommen, hatte gesehen, nach was Longbottom griff, war schneller gewesen und genoss das vor Wut schrecklich rot werdende, hässlich verzogene Gesicht. „Außerdem ist es dumm, Drohungen gegen den Sohn von Voldemort auszustoßen, bedenkt man, wie viel Morde der doch schon so auf dem Gewissen hat. Und lass dir eines gesagt sein – sein Charakter färbt ab und Irrsinn ist vererbbar. Und ich bin von zwei Seiten vorbelastet. Sonst noch was?“, fragte er eher gelangweilt, warf den Zwillingen schnell auch noch etwas von den leckeren Dingen zu.
 

„Das ist meins! Alles meins! Das wurde für mich gebracht! Ihr seid unerwünscht!“, schrie Neville aufgebracht, der nicht nur seine Pastete, sondern immer mehr Sachen verschwinden sah, die die Hauselfen auf seinen Befehl hin angerichtet hatten.
 

„Das hier ist der Gemeinschaftsraum und soweit ich weiß, hat Mc Gonagall dir auch verboten, die Hauselfen für dich extra schuften zu lassen,“ konterte Aidan. „So, wie ich das sehe, kannst du petzen rennen und dich selbst verraten, womit du dir noch etwas mehr Nacharbeit bei Snape einhandelst, oder du erträgst es wie ein Mann, dass du ein paar Sachen weniger in deinen hässlichen Körper stopfen kannst.“
 

„Was… erlaubst du dir!? Ich bin der Junge der lebt!!“
 

„Ist es seit Neuestem eine besondere Leistung, zu leben? Tun hier viele Andere auch und geben nicht damit an.“ Oh, Aidan wusste genau, worum es ging, doch es war zu schön zu sehen, wie die Gesichtsfarbe des Anderen immer ungesünder wurde und er wusste, er hatte ein Mal mehr voll ins Schwarze getroffen.
 

„Ich bin der.. ich bin ein Held!“
 

„Warum? Was hast du gemacht? Einen Drachen zur Strecke gebracht? Einen dunklen Lord besiegt? Mir ist davon nix zu Ohren gekommen, der einzige Name, der mir auch nur entfernt was sagt, ist Harry Potter. Sorry, du bist nur ein Trittbrettfahrer, der sich wichtigmacht, leiste was, und wir reden darüber, dass ich dich auch nur als Mensch anerkennen werde! Im Moment… bist du der Dreck unter meinen Füßen.“
 

„Du…! Ich bin der Direktor! Ich kann dich…!“
 

„Nicht mal rausschmeißen,“ lächelte Aidan, ohne auch nur seine Stimme gehoben zu haben, während links und rechts auf der Lehne Fred und George Platz nahmen. „Du hast so viel Einfluss, wie diese Pastete hier, “ demonstrierte er – und schluckte das letzte Stück davon runter. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ich meinen Daddy dazu bringe, dich umzubringen oder meine Mommy dazu überrede, dich zu Tode zu foltern, da ich so ungern selbst Blut an den Fingern hab, ist wohl größer, als dass du je, jemals den Einfluss bekommst, hier wirklich mal was zu bestimmen, du hast den magischen Kern einer halb kompostierten Zitrone.“
 

„Ich mach dich so fertig!“; brüllte Neville. Oh, er hasste diesen Bengel! Er hasste ihn ganz fürchterlich! Doch in einem hatte er Recht. Dessen Eltern waren gefährlich – und mussten umgebracht werden. Snape hatte Glück. Statt den umzubringen würde er sich erst mal auf was Anderes konzentrieren! Mal sehen, wie dieser Irre dann reagieren würde, wenn seine ach so tollen Eltern mausetot waren und als Krähenfutter in Bäumen hingen!
 

„Meinst du, weil du lauter schreist hast du mehr Recht?“, fragte Aidan amüsiert, nahm sich eine Hand voll Chips. Das war so herrlich! Schon seit er hier war machte er nichts lieber, als diesen Idioten fertig, der nur schreien, befehlen und angeben konnte, aber nicht wirklich was zustande brachte. Schon gar nichts Sinnvolles.
 

„Ich bin der Junge, der…!“
 

„Meine Güte, ist das die einzige Platte, die du hast? Du hast einen total bescheuerten Titel bekommen, weil der Junge, dem er zusteht, zu Tode gequält worden zu sein scheint, du hast Nichts überlebt, Nichts geleistet und Nichts durchgemacht, das dir das Recht geben würde, irgendwas zu behaupten. Verdien dir deine Lorbeeren, statt sie dir zu klauen. Meinen schlechten Ruf hab ich mir wenigstens, wie meine Eltern, selbst erarbeitet.“
 

„Macht ihn fertig! Er hat nicht das Recht, so mit mir zu reden!“, kreischte Longbottom vollkommen aufgebracht. Wie konnte man es wagen?! Sofort wurden rund um ihn herum Zauberstäbe gezogen, stellte er zufrieden fest. Doch in dem Moment flogen schon die ersten Zauber.
 

„Zu langsam, zu dumm, zu wenig Magie zu unbeholfen und zu hirnlos,“ zählte Aidan auf. „Hat man dir nie beigebracht, ordentlich einen Angriff zu dirigieren? Schreien, wie ein Weib zählt nicht als kommandieren, nur so nebenbei bemerkt. Meine Güte, ich wusste nicht, dass Jemand lauter kreischen kann, als Draco, wenn man ihm seine Frisur ruiniert. Nun, man lernt wohl nie aus…“ Er sah sich kopfschüttelnd im Raum um, wo lauter Teenager herum lagen, mehr als einer älter als er selbst. Longbottom, den er geschockt hatte, konnte ihn nur wütend anblinzeln, ohne ein einziges Wort zu sagen. „Ich denke, ich werde jetzt Mc Gonagall holen, du bist so grottenschlecht in Tränke, du kannst ein paar zusätzliche Übungsstunden immer gebrauchen – denk dran, in ein paar Jahren wirst du mir dafür danken. Dann wird vielleicht doch noch was aus dir – was anderes, als ein bekloppter Irrer, wobei, ob da noch viel zu retten ist? Wir werden sehen…“
 

Kaum waren sie bei Mc Gonagall gewesen, um ihr zu sagen, dass sie von Lärm geweckt worden und dann noch angegriffen worden waren, als sie um Ruhe gebeten hatten, waren sie alle wieder im Schlafsaal – und lachten sich kaputt. Sie wussten, sie hatten einen kolossalen weiteren Sieg davon getragen, für den Longbottom sie hassen würde.
 

Und das war genau, was Aidan wollte. Die Anderen hatten ihm erzählt, dass sie dachten, dass der kleine Drecksbengel Schuld am Tod von dem Potterjungen war, der immerhin ein sehr guter Freund der Anderen gewesen war. Und sie wussten nicht, wie sie das beweisen und dessen Tod rächen konnten. Wo er sich selbst ins Spiel kommen sah.
 

Das hier war Aidans Geschäft – Leute so in die Verzweiflung treiben, dass sie ihm Alles erzählten, was er wissen wollte. Und wenn er Geständnisse wollte, bekam er sie auch. Nur brauchte es dieses Mal etwas mehr Vorbereitung. Er brauchte möglichst viele Zeugen, so, dass der Idiot keine Ausreden haben würde. Immerhin wollte er seinen neu gefundenen Freuden helfen, die im Gegensatz zum Rest der Schleimerbande zumindest einen Funken Anstand zu besitzen schienen.
 

„Sag mal, wie machst du das?“, fragte George vollkommen fasziniert.
 

„Was mache ich wie?“, fragte Aidan, sah sich etwas verwirrt in die Hände.
 

„Na, das mit den Sprüchen! Das ist ja Wahnsinn! Wie kann man das lernen?!“
 

Das brachte den Anderen zum Lachen. „Och, bei meinen Verwandten kommt sowas meist ganz von selbst,“ gab er zurück. „Entweder Kontra geben, oder untergehen. Und ich befinde mich nur sehr ungern unter Wasser.“
 

„Na dann…“, nickte George, der sich wirklich nicht sicher war, ob er so eine Familie auch wirklich wollte.
 

„Wir sollten uns hinlegen,“ merkte Aidan ruhig an. „Morgen wird sicher wieder anstrengend werden und wenn ich unausgeschlafen bin, neige ich zu schlechter Laune.“
 

„Und….was passiert dann?“
 

„Das willst du nicht wissen,“ konterte Aidan und zog einfach die Vorhänge von seinem Bett zu, kuschelte sich in sein Bettzeug. Doch, das war eine erfolgreiche Nacht gewesen. Ein Jahr, vielleicht etwas länger, dann würde der Hass von diesem lächerlichen Kampfzwerg sicher groß genug sein, um alle Vorsicht außer Kraft zu setzen. Zumindest hoffte er, dass es nicht schneller gehen würde, sonst hatte er ja mehr als ein Schuljahr Langeweile!
 

Grinsend musste er an seinen jüngsten Cousin denken. Na ja, eigentlich Großcousin. Ataer. Den mitzunehmen wäre sicher lustig. Da wäre bestimmt nicht mehr ein Schuh sicher! Und Dracos Geschrei erst! Hmmm… vielleicht sollte er bei nächster Gelegenheit mal Wolfnapping machen. So für eine Woche oder so. Grayback war sicher dankbar, wenn er dann endlich mal wieder zum Schuss kommen würde! Und er fand den Gedanken an einen Berg zerkauter Schuhe und Dracos Geschrei einfach zu verführerisch! Ja, das war doch mal ein Plan! Zufrieden mit der Idee schlief er schließlich ein.
 


 


 


 


 


 


 


 

„Sch…, es ist Alles gut,“ redete Sirius auf seinen kleinen Sohn ein, der gerade aufwachte. Er hatte nach dem Schock bis Mittag durchgeschlafen, aber jedes Mal, wenn er allein auf dem Sofa gelegen hatte, hatte er wieder das Wimmern angefangen und nach ihnen gegriffen, bis Sirius sich schließlich dazugelegt hatte. „Daddy ist da,“ redete er auf den Kleinen ein. „Du bist nicht allein, mein Süßer.“ Er wartete, bis die desorientierten Augen sich wieder auf ihn richteten, lächelte beruhigend und half dem Kleinen auf.
 

„Nis!“
 

„Schh, der böse Wolf ist weg, er kommt sicher nicht wieder,“ versicherte er seinem Kleinen, hob ihn auf den Schoß. „Ich bin da.“ Er seufzte, als der Kleine sich an ihm festklammerte. Ja, heut war eine Menge Arbeit den Bach runter gegangen. Mit Ataer im Arm stand er auf. „Komm, das Essen ist fertig.“ Er nahm den Kleinen mit zum Tisch, ließ ihn aber auf dem Schoß, statt ihn auf seinen eigenen Stuhl zu setzten. Jetzt wollte er keine Tränen. „Papa kommt auch gleich.“ Er schnitt dem Kleinen das Schnitzel, etwas, dass er sehr gern aß. Er hatte die Hauselfen extra gebeten, heute eines für Ataer zu machen. Dann füllte er Ketchup und Mayo in eine Schüssel, stellte das vor seinen Sohn und sah zu, wie der Kleine nach einem weiteren vergewissernden Blick zu essen anfing.
 

Als Fenrir rein kam, sah er, wie sein Sohn und sein Gefährte am Tisch saßen, Beide auf einem Stuhl, Ataer klammerte sich mit einer Hand auch an Sirius fest, während er mit der anderen die Gabel hielt. Er selbst hatte auch nicht gerade die schönsten Stunden seines Lebens gehabt, er hatte sich wirklich zusammenreißen müssen, diesen Idioten nicht umzubringen. Nun, aber es hatte ihm auch eine gewisse Befriedigung gegeben, zu wissen, dass er richtig gehört hatte. Die Wirbelsäule war durch gewesen.
 

Der Idiot war auch nicht älter, als neunzehn gewesen und offensichtlich schon von seinem eigenen Rudel verstoßen worden. Viele brachten es nicht über sich, gestörte Mitglieder umzubringen, was dazu führte, dass Gerüchte über bösartige Werwölfe auftauchten. Denn dieser Trottel hatte gemeint, mit bösen Taten einen Namen und ein Rudel zu bekommen! Man konnte ein Rudel aber nicht nur mit Angst führen! Und ein Baby, mehr war Ataer nicht, musste Niemandem Bauch oder Hals präsentieren! Kinder hatten, bis sie etwa elf, zwölf Jahre alt waren, so was wie absolute Narrenfreiheit! Und selbst, wenn sie älter wurden, wurden sie langsam an die Regeln ran geführt, nicht von einem Tag auf den nächsten und schon mal gar nicht mit roher Gewalt!
 

Er setzte sich an den Tisch, sah auf den Teller vor ihm, lächelte Ataer zu und wuschelte durch dessen Haare. „So, Kleiner. Kein böser Wolf mehr da draußen,“ erklärte er, begann, sein Fleisch zu zerschneiden.
 

Sirius hob eine Augenbraue, er wollte nachher mehr wissen. Aber das hatte Zeit. Erst mal ein ruhiges Essen. Nachdem Ataer satt war, nahm er den Kleinen mit in dessen Zimmer, kroch mit ihm unten in die Höhle und las mit ihm ein Märchenbuch, spielte danach mit ihm und den Legos, nun, wo Ataer langsam begann, nicht mehr so viel zu klammern. Zumindest solang er Sirius vor sich sah.
 

Erst nachdem der Kleine endlich eingeschlafen war, konnte er sich von ihm losmachen. „Was ist mit diesem Irren?!“
 

„Er ist querschnittsgelähmt und Niemand wird je wieder von ihm bedroht werden. Glaub mir, für ihn ist es im Moment schlimmer, am Leben zu bleiben, als umgebracht zu werden. Wir entziehen ihm seine Magie und seine Fähigkeit zur Wandlung, dann bringen wir ihn in ein Muggelkrankenhaus. Er wird ein langes, aber jämmerliches Leben haben.“
 

„Gut“, gab Sirius nur hart zurück, blickte auf den Kleinen, der mit seinem Teddy im Arm in ihrem gemeinsamen Bett schlief. „Er soll viel Zeit haben, sich zu denken, was alles schief gelaufen ist!“
 

Fenrir nickte, er trat zu Sirius, küsste ihn leicht. „Wollen wir kurz ins Wohnzimmer verschwinden? Wir hören, wenn der Kleine aufwacht…“
 

Sirius seufzte etwas, ließ sich aber mit nach Unten ziehen. „Fenrir,“ sprach er ruhig. „Fenrir, hör mir zu!“
 

„Was?“, nörgelte der Alpha etwas. Er wollte doch nur ein wenig harmlosen Spaß! Und es war doch sicher nicht so, als wäre der Andere abgeneigt!
 

„Fenrir, da draußen laufen Irre rum, einer davon wollte Ataer umbringen, ein Anderer ist tot aufgetaucht und wir wissen nicht mal, wer der Eine war! Ich will das nicht, ich mache mir Sorgen, um den Kleinen, um uns. Das ist mir einfach nicht geheuer. Ich hab den Eindruck, dass ihr das Alles auf die leichte Schulter nehmt. Dass ihr die Gefahr ignoriert, weil sie im Moment nicht so schlimm auszusehen scheint.“
 

Fenrir runzelte die Stirn. Gut, das hatte er jetzt so nicht erwartet. Aber so was von gar nicht! Nur eines musste er zugeben – es war wahr. Er hatte seit Wochen, seit Sirius wieder da war und sie die Leiche von Dumbledore gefunden hatten eigentlich, nicht mehr daran gedacht. „Du hast Recht,“ gab er leise zu. Er rieb sich die Stirn. Da draußen lief immer noch eine Bedrohung rum, die bisher leider weder einen Namen noch ein Gesicht hatte und die vielleicht auch immer noch hinter seinen Sohn her sein konnte. „Aber ich weiß auch einfach nicht, was ich noch suchen soll, “ erklärte er. „Ataer erinnert sich an nichts, was vermutlich das Beste ist und Spuren haben wir auch nicht gefunden, Andere, als die von dem Trank, der auf die Robe gefallen ist.“
 

Sirius nickte: „Aber wir dürfen es auch nicht vergessen!“, beharrte er. „Wie gesagt, da draußen ist Jemand, der keinen Deut besser sein kann, als Dumbledore selbst! Und wir sind noch lange nicht aus dem Schneider!“
 

„Du hast Recht,“ nickte Fenrir erneut. „Ich werde die Ermittlungen wieder aufnehmen. Ich habe sie viel zu lang schleifen lassen.“
 

„Gut,“ nickte der Jüngere, nun zufrieden und küsste den Anderen sanft. „Und… was hattest du eben noch so im Sinn…?“
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kurz sah Remus sich um. Es war Alles wie bei seinem ersten Besuch, nur, dass es dieses Mal Nachmittag war und lauter kleine Kinder und auch einige Welpen den Weg entlang tobten. Ein kleiner Wolf war sogar an seinem Fuß vorbeigeschrammt, hatte ihn angebellt, weil er im Weg gestanden hatte und dann weiter gerannt. Alles hier war voller Leben, etwas, das er schon damals bewundert hatte.
 

Hier war niemand traurig, nicht normal zu sein, man war stolz, zu einem der stärksten Dämonenstämme überhaupt zu gehören und über viel Einfluss zu verfügen. Sie hatten sich hier ihre eigene kleine und erstaunlich sichere Welt geschaffen. Er hatte nur bis hierher drei magische Barrieren durchquert und er wusste, inzwischen war man über seine Ankunft informiert. Was hatte dazu geführt, dass die Sicherheit, nun, wo doch der Krieg als geschlagen und vorbei galt, erhöht worden war? Denn das letzte Mal waren da nur zwei Wachposten gewesen.
 

Erneut blickte Remus auf den Brief, der ihm sehr seltsam vorgekommen war. Er schien hastig geschrieben, auch die Art ließ kaum auf den Absender schließen. Es klang einfach nicht nach dem Sirius, den er einst gekannt hatte, allerdings… Azkaban konnte einen Menschen verändern. Er durfte nicht an den fröhlichen Jungen von damals denken. Er hatte den Anderen ja gesehen, hart, kalt, verzweifelt und voller Abscheu. Nun, vielleicht konnten sie sich aussprechen, denn er vermisste seinen letzten Freund, der ihm aus seiner Kindheit noch geblieben war, schrecklich. Nur, wie er sich rechtfertigen sollte, dass er Harry verloren hatte, das war ihm noch nicht so ganz klar.
 

„Lupin,“ stellte Jaden fest, der nicht wusste, wie Fenrir es geschafft hatte, dass sein Leben auf ein Mal noch stressiger war, als zu Zeiten von Dumbledore. Erst vor zwei Tagen hatten sie neue Sicherheitszauber gesprochen und die Wachen verschärft. Auf die Frage, was das sollte, nun, da es doch neue Friedensverträge gab, die unterzeichnet werden sollten, hatte er einen langen Vortrag von Gefahren bekommen, die nicht gebannt seien und dass das Lächerlichste sei, sich auf Friedensverträge zu verlassen und dass die Sicherheit seines Rudels vorging. Sprich, Jaden war so schlau, als hätte er nicht gefragt. Doch er wusste, etwas lag in der Luft, Fenrir neigte nicht zu Übertreibungen oder sonst was in der Art. Was auch ihn vorsichtig machte. Aber wie gesagt – Lupin war kein Unbekannter.
 

„Jaden,“ stellte Remus fest, nickte dem Anderen freundlich zu. „Ich bin von…“
 

„Ich weiß Bescheid,“ erklärte Jaden. „Sirius hat dich schon gestern erwartet,“ erklärte er. „Das Haus in der Mitte.“
 

„Wo ist der Hirschkopf?“
 

Jaden grinste etwas. Er wusste, wie Ataer panische Angst bekommen hatte, als er die Knochen gesehen hatte, so, dass Black sie einfach runter genommen und zerstört hatte. Sehr zu Fenrirs Frust, doch als der seinen Sohn gesehen hatte, war keine weitere Frage mehr gekommen. „Es… hat sich Einiges getan,“ erklärte er. „Ich denke, das will Sirius klären.“
 

„Was hat das mit Graybacks plötzlichem Geschmackswandel zu tun?“
 

„Ich bin nicht berechtigt, das zu erzählen,“ konterte der Beta des Rudels, deutete noch mal auf die Hütte. „Entschuldigung, ich muss weiter, ich habe eine ellenlange Liste und kein Ende in Sicht.“
 

Verwirrt sah Remus dem Anderen hinterher. Was war denn hier los? Kriegsvorbereitungen? Es sah auf jeden Fall so aus, denn ein Mann stand bei einer Gruppe und schien Kampfunterricht zu erteilen. Er lief zu dem Haus, das nun, ohne den toten Hirsch wirkte, wie jedes der Anderen auch, klopfte und wartete. Es dauerte sogar eine ganze Weile, bis die Tür sich endlich öffnete und er Sirius sah – mit einem kleinen Jungen auf der Hüfte, der eine schockierende, irritierende Ähnlichkeit mit ihm hatte. „Sirius?“, fragte er daher sehr, sehr vorsichtig.
 

Sirius musterte den Anderen. Er hatte Ataer im Wohnzimmer lassen wollen, doch der hatte sofort zu wimmern begonnen. Nach der Sache von vor zwei Tagen wollte sein Sohn nicht mal allein aufs Klo gehen, also hatte er ihn auf dem Arm behalten. „Komm rein,“ gab er zurück, deutete in Richtung Wohnzimmer. „Und setz dich aufs Sofa. Das hier könnte länger dauern.“
 

Verwirrt setzte Remus sich, beobachtete, wie Sirius nachkam, sich auf den Sessel setzte, das Kind auf seinem Schoß, dass sofort das Gesicht an der Brust des Anderen versteckte, einen Teddy im Arm. Sirius flüsterte ihm gerade etwas ins Ohr, gab ihm dann ein Stück Schokolade von der Schale auf dem Tisch zwischen ihnen.
 

„Sirius?“, fragte Remus schließlich, spielte mit dem Glas, das vor ihm aufgetaucht war.
 

Der Angesprochene sah auf. „Tut mir Leid, er mag keine Fremden.“ Er strich Ataer noch ein Mal versichernd über den Rücken. „Ich würde ihn dir ja vorstellen, aber er ist ein wenig unkooperativ.“
 

„Wer ist er und wieso sieht er dir so verdammt ähnlich?“
 

„Das kann schon vorkommen, dass die eigenen Kinder eine gewisse Ähnlichkeit mit einem haben,“ gab Sirius zurück, genoss es zu sehen, wie Remus die Flüssigkeit, die er hatte trinken wollen, quer über den Tisch spotzte. „Das… war ein dummer Witz! Du warst in Azkaban, als das Kind gezeugt und geboren worden sein muss!“
 

„Falsch, ich habe das Kind lange vor Azkaban bekommen,“ gab Sirius ruhig zurück. „Es wurde kurz nach seiner Geburt entführt, aber vor einigen Wochen ist wohl ein Unfall geschehen und er wurde verjüngt. Fenrir hat ihn gefunden. Das war die ganze Geschichte. Jetzt ist er wieder hier.“
 

„Gibt… es davon auch so was wie eine lange Fassung?“, japste Remus, der das gerade wirklich nicht fassen konnte. „Angefangen dabei, wie zwei Kerle ein Kind bekommen können?!“
 

Sirius hob eine Augenbraue. „Sex,“ gab er trocken zurück. „Das ist in der Regel ein ganz erfolgversprechender Anfang. Oder was hast du gedacht, dass Fenrir und ich nur Händchen gehalten haben?“
 

„Du bist… ein Zauberer!“
 

„Ich bin ein Grimm,“ gab Sirius genauso ruhig zurück. „Ich war nie ein reiner Zauberer. Ich werde es auch nie sein und offensichtlich war ich ein Träger. Denn kurz nach unserem ersten Mal bin ich schwanger geworden.“
 

„Und wie bitte hast du das verstecken können? Das hätte uns doch auffallen müssen!“
 

„Schon vergessen?“, fragte Sirius gelangweilt. „Zauberer, magische Kräfte, Zauber. Und selbst dir sollte nicht entgangen sein, dass ich einen ziemlich langen Urlaub beantragt hab.“
 

„Warum hast du uns nichts gesagt, bei Merlin!!“
 

„Ich kannte Fenrir damals gerade eine Woche, als ich mich hab schwängern lassen und er war zu der Zeit für mehr als ein Jahr weg! Denkst du, ich wollte mir James Vorwürfe anhören?! Er mag ja immer großkotzig getan haben! Aber wie stark er noch an alte Riten geglaubt hat, weiß ich inzwischen nur zu gut!“, er knurrte, hielt Ataer etwas fester, da der unruhig wurde, als es lauter wurde.
 

„Was… meinst du?“
 

Mühsam musste Sirius sich beherrschen. Er konnte Remus nicht erzählen, was James zu tun gewagt hatte. Er konnte sich nicht mal sicher sein, dass der es ihm glauben würde. „James war altmodisch, “ gab Sirius kalt zurück. „Und du weißt es so gut wie ich.“
 

„Aber… ich doch nicht!“
 

„Du..,“ Sirius sah den Anderen lange an. „Du warst immer nur bei James. Und ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, so einfach war es! Und dann, am Tag seiner Geburt, wurde mein Kind einfach so entführt! Ich habe es nie wieder gefunden, bis… ich zu Fenrir gekommen bin. Es war mein kleines Wunder.“ Er küsste Ataer sanft auf die Stirn. „Und du weißt es jetzt.“
 

„Ein Kind,“ murmelte Remus, starrte auf den Winzling, der sich zitternd an seinem… Vater?... festzukrallen schien. Ein Kind, das offensichtlich etwa zehn Jahre seines Lebens eingebüßt haben musste. „Du hast ein Kind…“
 

„Das sagtest du bereits und nein, du musst mich nicht daran erinnern, ich weiß es offensichtlich sehr gut.“ Er spürte, wie Ataer etwas an seinem Zopf zupfte. „Ich bin gleich wieder da,“ merkte er an, ging mit dem Kleinen ins Bad. Ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte? Er konnte es nicht einschätzen. Gar nicht.
 

Remus starrte den Anderen einfach nur nach, er konnte das nicht fassen! Sirius… schwanger? Und dann erinnerte er sich. Daran, warum er den Anderen überhaupt nur für fähig gehalten hatte, den Mord zu begehen. Die schrecklichen Launen, die Sirius gehabt hatte, dann das Benehmen, als Harry auf der Welt gewesen war, wie er den Kleinen wochenlang erst mal nicht hatte ansehen können. Aber wenn dessen eigenes Kind zu dem Zeitpunkt verschwunden war. Es war ein Wunder, dass er dann doch so gut mit Harry klar gekommen war – gut genug, dass James eifersüchtig geworden war.
 

Es dauerte eine ganze Weile bis Sirius dann endlich wieder kam, den kleinen Jungen, der stur nicht zu ihm sah wieder auf dem Arm. Der Kleine schien vollkommen verängstigt. „Was ist mit ihm?“
 

„Gestern hat ein Idiot gemeint, er wäre stark, wenn er kleine Kinder umbringt und Terror verbreitet. Dummerweise hat er sich den falschen Jungen ausgesucht, “ fügte er mit dunkler Zufriedenheit an, küsste Ataer sanft auf die Stirn. „Und jetzt hat er Angst, was ja wohl mehr als verständlich ist.“
 

„Ah, darum die vielen neuen Sicherheitsvorkehrungen?“
 

„Auch,“ wich Sirius aus.
 

„Warum noch?“, hakte Remus ruhig nach. „Du hast mich eingeladen, also, was ist los?“
 

„Ich habe dich eingeladen, um dir von Ataer zu erzählen,“ gab der Andere zurück, nickte aber dann. „Und nein, es geht bei diesen Sicherheitsmaßnahmen nicht um ein, zwei wild rumrennende Idioten.“ Er seufzte etwas. „Dumbledore mag tot sein, aber er ist auch umgebracht worden. Da draußen rennt immer noch Jemand rum, der fröhlich mordet und dumme Pläne schmiedet. Ihr Alle habt viel zu bereitwillig die Gefahr abgetan und beiseite geschoben, feiert ohne einen wirklichen Sieg. Ich habe ein Kind, von dem ich möchte, dass es sicher aufwachsen kann. Ich werde nicht vergessen, was da draußen vor sich geht.“
 

„Warum habe ich das Gefühl, dass da noch mehr ist?“, fragte Remus vorsichtig. Er spürte, da war noch was, aber er ahnte, dass er es nicht erfahren würde.
 

„Weil es das nicht ist,“ gab Sirius zurück., beließ es dabei. Er würde nicht darüber reden, dass das hier mal Harry Potter gewesen war oder dass James sein Kind entführt hatte. Wer würde es ihm schon glauben? Daher war er erleichtert, als die Tür aufging und Fenrir eintrat. Er lächelte und nun sah auch Ataer auf. Ja, er merkte, zwischen Remus und ihm war noch so etwas wie eine undurchsichtige Wand, die nicht so einfach zu überwinden war. Man wurde nicht immer von Jemandem, dem man vertraut hatte, eines Mehrfachmordes beschuldigt.
 

„Lupin,“ stellte Fenrir ausdruckslos fest, ging zu Sirius, küsste ihn und nahm Ataer, der ihm die Arme bittend entgegenstreckte, drückte seinen kleinen Sohn an sich, der wohl ziemlich aufgebracht wegen des Besuchs war, er zitterte leicht und wollte nicht mal in Richtung des Lykaners blicken. So eine kindliche Art, wenn er Jemanden nicht sah, würde er schon nicht gesehen werden. Es zeigte, wie jung sein Kleiner nun mal noch war. „Wir sollten essen,“ schlug er vor. „Lupin, du kannst in der großen Küche mit den Anderen essen, aber wenn du hier bleibst, isst mein Sohn nichts und nix für ungut, ich hab da Prioritäten.“
 

Remus nickte, stand, durchaus etwas enttäuscht auf. Er spürte, Sirius verheimlichte ihm noch was Großes. Neben dem Geheimnis, dass er ein eigentlich dreizehnjähriges Kind hatte, das im schulfähigen Alter gewesen war und durch einen Unfall zu einem verschreckten Kleinkind geworden war. Etwas, das noch größer sein musste, so, wie Sirius sich zierte. Es tat weh, zu wissen, dass der ihm nicht mehr vertraute, aber das hatte er ja schon bei der letzten Begegnung deutlich gemacht. Wobei Remus schon froh sein konnte, dass man ihm gesagt hatte, dass der Andere offensichtlich ein Kind hatte.
 

Ob sich das wohl je wieder würde kitten lassen?
 

Seufzend ging Remus raus, rieb sich die Stirn und sah sich um. Inzwischen schien eine andere Truppe zu trainieren, er sah auch drei Leute, die die Barrieren abzusuchen schienen, um Schwachstellen auszumerzen. Ja, er war sich sicher, Fenrir wusste mehr, als er sagte, das hier waren Kriegsvorbereitungen, das waren keine Vorsichtsmaßnahmen. Sie erwarteten einen Angriff.
 

Er wusste, wo die Küchenhütte war, da hatte er ja schon letztes Jahr gegessen. Also ging er rein, sah sich um und setzte sich dann, woraufhin eine Hauselfe was zu Essen brachte. Steak, medium rare, kaum Gemüse und Beilage. Köstlich. Denn nun, wo er wusste, dass er kein Wer war, gönnte er seinem inneren Wesen gern, was es brauchte.
 

„Ah, ich sehe, der Schock saß?“, fragte Jaden, nachdem er Lupin eine Weile beobachtet hatte, sich nun zu Diesem setzte.
 

„Ein Kind,“ gab Remus nur zurück.
 

„Jap, ein Kind,“ grinste Jaden. „Du müsstest Fenrir mal sehen, wenn er gerade am Ausrasten ist und der Kleine auftaucht. Da wird sogar er handzahm.“
 

„Wo… wo war der Kleine bei Merlin?!“, fragte Remus. „Wo war er dreizehn Jahre lang versteckt und wie zum Henker ist er jetzt aufgetaucht?!“
 

Jaden schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht viel mehr als du,“ erklärte er. „Und ich darf auch nicht viel sagen. Es ist nur sicher, dass auch wir nicht Alles wissen. Wir haben keine Ahnung, was passiert ist, dass Ataer wieder jünger geworden ist. Das ist eines der Dinge, die wir noch nicht raus bekommen haben. Und Dinge, die wir nie erfahren wollen, glaub es mir.“
 

„Wird… Sirius mir je wieder genug vertrauen, um es zu erzählen?“, fragte Remus leise.
 

Jaden zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht,“ gab er zurück. „Bisher hat Black hier im Rudel noch nicht mal Anschluss gesucht, auch, weil er kaum was tun kann, der Kleine klammert extrem und nach dem, was geschehen ist, ist es noch schlimmer geworden. Darum kann ich ihn auch nur schlecht einschätzen. Aber Black wirkt vor Allem sehr verschlossen.“
 

„Wir.. haben ihn ja auch Alle verraten,“ gab Remus traurig zurück, sah auf sein halb gegessenes Steak. „Vor Allem ich.“
 

„Ihr habt bestimmt wieder eine Chance,“ gab Jaden zurück. „Immerhin hat er dich eingeladen und redet mit dir, du bist der Einzige neben Fenrir. Denn Ataer… versteht nicht viel von Antworten. Du musst es eben nur langsam angehen, ihn neu kennen lernen, denn von dem Jungen, der er mal war und den du aus der Schulzeit kennen dürftest, ist nicht mehr viel übrig.“
 

Remus nickte. „Ich hoffe es,“ gab er zurück, nahm einen weiteren Bissen. „Diese Freundschaft hat mir damals so viel bedeutet. Er… na toll, heut ist wohl Tag der offenen Tür, einen Moment…“
 

Remus sah auf, hob eine Augenbraue. Automatisch fühlte er nach seiner Tasche, nein, er hatte sein Gegengift wie immer bei sich und das Neue brauchte er erst in drei Monaten. Vor Allem mied Snape jeden persönlichen Kontakt zu ihm, schickte das Zeug meist per Eule – obwohl sie in derselben Schule arbeiteten. Da pflegte eben Jemand eine Feindschaft. Nachdem Jaden allerdings mit dem Anderen abzog, war ihm klar, dass der Besuch wohl eher Fenrir gelten dürfe.
 

Fenrir sah auf, als es klopfte. Nun, zumindest hatte Ataer schon aufgegessen, denn spätestens jetzt hätte er zweifellos aufgehört. Er erstarrte wieder, sah erst zu ihm, dann zu Sirius, der ihn wieder aufnahm. „Erwartest du noch Jemanden?“
 

„Nein,“ gab Sirius ruhig zurück. „Das ist für dich. Ich gehe mit…“
 

„Bleib,“ bat Fenrir. „Ataer muss zumindest begreifen, dass er hier drin sicher ist, vor Allem, wenn wir beide da sind. Setz dich mit ihm ins Wohnzimmer, je nachdem, wer es ist, komme ich auch hin, spiel was mit ihm, vor dem Kamin.“
 

Sirius seufzte etwas, doch der Ältere hatte Recht. Also hob er seinen Sohn auf. Sie würden ihn ja nicht allein lassen. Er brachte ihn zu dem Teppich, setzte ihn hin und holte einige der Ritterfiguren, die den Kleinen kaum beschäftigten. Kaum saß der auf dem Fell, kroch er schon rüber auf Sirius‘ Schoß und behielt die Tür im Auge, zuckte dann regelrecht erst mal zurück, um dann wieder neugierig zwischen Sirius‘ Armen durch zu spitzen. Der wandte sich um – und stutzte. „Snape?“, fragte er verwirrt. „Was bitte tust du hier?!“
 

„Black,“ konterte Severus. Er wusste von dem Kind und von dem, was es durchgemacht hatte. Lucius hatte sich auch über dessen Drang ausgelassen, die Schuhe von Draco zu zerkauen, der daraufhin ein kleines Vermögen in Trostschuhe gesteckt zu haben schien. nicht zu vergessen, dass Draco nun natürlich auch keinen Anspruch mehr auf das Blackvermögen hatte, auf das er durchaus spekuliert hatte, um das Vermögen der Malfoys noch zu steigern. Nun allerdings sah er den Bengel auch das erste Mal – und es setzte sofort ein. Dieses Ziepen in der Magengegend. Sofort starrte er den Kleinen böse an. Der sollte bloß Abstand halten! Er hatte einen Bengel gehabt, bei dem er schon beim blanken Hinsehen Magengeschwüre bekommen hatte! Zwei davon brauchte er nun wirklich nicht!
 

„Wie wäre es, wenn ihr Alle freundlich zueinander sein würdet!“, fragte Fenrir mit einer gewissen Härte, überrascht, dass Ataer zwar auf dem Schoß blieb, aber ihren Gast mit einem gewissen Interesse musterte, was er bei Lupin vorher nicht getan hatte. Nun, Snape roch auch etwas angenehmer, als ein halb vergifteter Lykaner, der mit seinen Sinnen noch nicht umgehen konnte, obwohl er als erwachsen galt.
 

Sirius benahm sich sehr erwachsen – er schmollte, wandte sich Ataer zu, der aber den Fremden gerade sehr interessant zu finden schien. Was gar nicht ihm entsprach. Als würde der Kleine sich erinnern, obwohl das unmöglich war, nach der Verjüngung.
 

„Nun?“, fragte Fenrir.
 

Severus ließ sich auf das Sofa fallen, bemüht, die anderen beiden Anwesenden, die ihn sehr nervten, zu ignorieren. „Ich bin genervt, die Schule bringt nichts als Ärger und wegen dir hatte ich tagelange Zusatzarbeit!“, blaffte er.
 

„Und die wolltest du nicht ruinieren, indem du sie per Eule schickst?“, fragte Fenrir mit gehobener Augenbraue. „Oder was ist es sonst, das dich hierher treibt?“
 

„Ich wollte dich warnen.“
 

„Und wovor?“, fragte Fenrir, nun doch wesentlich aufmerksamer und auch Sirius‘ Kopf hatte sich ruckartig gehoben.
 

„Longbottom.“ Oh, Severus hatte nicht vor, ins Detail zu gehen, Potter war Geschichte und interessierte Grayback nicht, selbst Black hatte wohl mit seinem eigenen Spross mehr als genug zu tun.
 

„Du kommst den ganzen Weg hierher, an deinem freien Wochenende, um mich vor einem kleinen Naseweis zu warnen, der keine Sechzehn ist?“, fragte Fenrir ungläubig. „Und der sich auch noch mit fremden Federn und Titeln schmückt?!“
 

„Er mag Dreizehn sein, aber… kurz bevor der Alte ins ewige Nirvana gefahren ist, wurde Longbottom im Ministerium gesehen und eine meiner Quellen schwört, dass der Dumbledore auch befreit hat.“
 

„Ein Dreizehnjähriger mit dem magischen Kern einer fauligen Zitrone?“, vergewisserte Fenrir sich.
 

„Er mag keine große Magie haben, aber glaub mir, das, was in seinem Kopf vorgeht, ist bedenklich! Und er hat Einfluss. Mehr als genug davon. Auch, wenn Toms Sohn den Einfluss in der Schule dämpft, er hat Leute im Ministerium, die sich bei ihm einschleimen, in der Hoffnung, dass Longbottom sobald er sechzehn ist, Minister wird und sie von ihm für Treue und Hilfe belohnt werden.“
 

„Und wie genau tangiert das mich?“
 

„Er hasst magische Wesen, da sie noch mehr Macht haben, als magisch begabte Menschen und mit denen hat er schon mehr als genug Probleme. Er sagt, gerade Werwölfe und Alles, was aussieht, wie ein Wolf, sollte umgebracht werden und mit Lupin müsse man anfangen. Und natürlich mit dir. Du weißt, wie Menschen sind. Sie glauben leicht und je dümmer umso eher.“
 

Fenrir rieb sich den Kopf. „Ich hab ja mit Allem gerechnet, aber ein Dreizehnjähriger als Gegner… das ist mal was Neues. Kann Aidan spionieren?“
 

„Ich denke schon, im Gegensatz zu den Torfköpfen, die auf der Schule so sind, ist er gut und… was?!“, entsetzt starrte er an sich runter – und musste feststellen, dass ein kleines Knäuel Etwas an seiner Robe hing. „Was ist das?!“
 

Überrascht sah Fenrir in die Richtung, lachte etwas. „Ataer möchte mit dir spielen, aber normalerweise traut er sich nicht. Du bist der Erste, mit dem er überhaupt agiert, außer mit uns, vor Allem seit einigen Tagen.“
 

„Ich bin nicht sein… Bespieler! Black, das ist dein Job!“
 

Sirius glaubte das selbst nicht, er blickte zu seinem Sohn, lächelte aber dann. Er hatte im Grunde nicht viel gegen Snape, es war James gewesen, der immer getrieben hatte, weil er den Anderen gar nicht ausstehen konnte. Er hatte sie immer wieder aufgehetzt und ja, Sirius hatte sich damals hetzen lassen. Damals war alles ein großes Abenteuer gewesen. „Mach ihm doch die Freude,“ gab der daher zurück. Er warf dem Anderen den kleinen, bunten Ball zu.
 

„Ich soll.. mit dem da… spielen?“
 

Fenrir lachte, als er diese Hilflosigkeit sah. „Nun,“ meinte er großzügig. „Du bist bisher der einzige Erwachsene, auf den er zugegangen ist – ich denke, ich mach dich zu seinem Paten…“
 

„Nein!“, donnerte Severus. „Nein, das kommt…!“ und dann sah er die Augen, diese großen, tiefblauen Augen, die ihn so traurig anzusehen schienen. Er packte den Kleinen im Nackenfell, hob ihn an. Oh ja, er hatte Magenschmerzen, aber… die hatte er bei Draco durchaus auch. Und er mochte Hunde. „Warum ich?“, jammerte er. „Black! Sag was!“ Wenigstens auf den Hass der Herumtreiber musste doch zu zählen sein!
 

Im ersten Moment war Sirius schockiert, doch dann… es war nicht so falsch, wie es sich anhörte! Snape war ein fähiger Mann und Ataer schien ihm zu trauen. Und er traute dem Anderen auch – mehr als Remus leider. Zumindest im Moment. Der musste sich das Vertrauen erst wieder erarbeiten. „Warum nicht? Ihr seht doch ganz putzig zusammen aus,“ grinste er daher, beobachtete, wie Ataer es sich auf dem Schoß des Mannes bequem machte, sich dann aber aufrichtete, mit den Vorderpfoten an die Brust, der kleine Schwanz wackelte hin und her.
 

Severus starrte den Verräter an, dann dessen Kind – und musste zugeben, dass der Kleine was hatte. „Werde ich gefragt?“
 

„Nope,“ gab Fenrir zurück. „Muss doch sicher gehen, dass der Kleine immer die besten Tränke bekommt.“
 

„Grrr,“ knurrte Severus zurück, erbarmte sich aber dann und warf den Ball, dem der Kleine tatsächlich hinterher jagte. Doch es war nicht der Ball, mit dem er zurück kam, sondern ein Schuh, den er stolz hin und her schleuderte. Und der schon recht mitgenommen aussah. „Was… ist das?“
 

„Ataer hat in der Form eine kleine Schwäche für Schuhe – vor Allem die, die von Malfoys stammen.“
 

„Hmmm… vielleicht ist er ja doch nicht so schlecht,“ murmelte Severus amüsiert…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kaya17
2012-02-17T11:42:21+00:00 17.02.2012 12:42
EIn tolles Kapitel :D
Snape also^^ hr hr sehr schön. :D find ich gut.
Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird^^
Von:  mathi
2012-02-16T01:09:58+00:00 16.02.2012 02:09
Huhu,
das Kapitel war spitze!
Das Ende so putzig! :D Snape ... genial xD
Ich hoffe Remus erfährt bald die ganze Wahrheit, so dass sie ihren Waffenstillstand zu einer Freundschaft bilden können.
Longbottom soll so schnell wei möglich leiden -.- der kerl ist einfach urks
freu mich auf sonntag
mathi
Von:  Vampirgirl00
2012-02-15T21:24:10+00:00 15.02.2012 22:24
Hi

Wie immmer ein super Kapitel. Freue mich schon aufs nächste.
Bis bald
Von:  ai-lila
2012-02-15T20:09:43+00:00 15.02.2012 21:09
Hi~~

Um Aiden mache ich mir langsam Sorgen.
Er unterschätzt Neville.
Die halb verfaulte Zitrone ist ein nicht zurechnungsfähiger Mörder und
genau dies sollte Aiden vorsichtiger werden lassen.
Schließlich weiß er ja, das Harry spurlos verschwunden ist.
Er selbst geht, glaube ich, auch von Harry´s Tot aus. So wie eigentlich jeder, der nicht eingeweiht ist.

Das Neville sich an Tom oder Bella heran traut glaube ich nicht.
Nicht selber zumindest. Dafür hat er keinen Schneid.
Niemals! -.-"

Ataer hat sich einen wirklich ´lieben und netten´ Paten ausgesucht.
* lach *
Oh armer Sev... wenn er irgendwann erfährt, das Ataer eigentlich Potter ist, fängt der Gute doch glatt an zu schreien. ^__________^

Finde es sehr gut, das nun ein wenig mehr auf Sicherheit gegeben wird.
Denn das dicke Ende kommt sicher noch.
Ich traue dem Frieden nicht. <.<

Das war wieder ein super Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai

Von:  Mikan000
2012-02-15T20:04:45+00:00 15.02.2012 21:04
Oh weh, hoffentlich bleiben Tom und Bella heile. Longbottom ist eine Plage. *grummel*
Wenigstens vermiest Aiden den Idioten die Laune. xD
Severus und Pate?!? Goldig. ^^
Es ist erstaunlich, dass der Kleine den Professor traut. Bin schon gespannt was so noch passieren wird. ^^
Remus tut mir ein bisschen Leid, aber nur ein bisschen.
lg
Von:  Dranza-chan
2012-02-15T19:57:19+00:00 15.02.2012 20:57
Der Wahnsinn, Snape der Pate von Ataer, erst Aidan und dann Snape. Der Kleine sucht sich die Leite aus, mit denen man nicht gerechnet hat.
Ich hoff das Remus und Sirius irgendwann wieder richtige Freunde sind.
Bin gespannt auf's nächste Kapi!
lg
Von:  Amy-Lee
2012-02-15T19:44:44+00:00 15.02.2012 20:44
Och, ist das SÜß. Sev der Pate von Ataer das finde ich schön vor allem da Sev und Aiden die einzigen sind zu denen er sich traut wenn man seine Eltern mal nicht mit zählt.
Ich bin ein Fan von Snarry von daher könnte ich mir das gut vorstellen,
aber Aiden zuerst da, deshalb wäre es schön wenn die zwei zusammen kommen.
Tja, Remus vertrauen muss man sich verdienen und wenn es einmal weg ist es schwer wieder zubekommen.
Aiden ist spitze wie er Neville fertig macht, irgendwann passiert es und dann gesteht dieser Irre (der es nicht zugeben will) dem (der es zugibt und dazu steht vorbelastet zu sein) das er es war der Harry ausgelöscht und die Welt um einen Irren (Dumbledor) ärmer gemacht hat.
Bis zum nächsten mal.
Bye
Von:  AmuSuzune
2012-02-15T17:29:04+00:00 15.02.2012 18:29
Ohmein Gott, ich musst emich so kugeln.
Armer Sevvie, er tut mir fast schon leid. Aber süüüß.
Hmm, ich bin ja, was die Beziehung angeht auch eher für Aiden... Aber Sev ist da schon eine Konkurenz...
Naja, egal, lass mich da überraschen.
Hmm, das mit Neville, gefällt mir nicht. Da passt doch wieder was nicht. Wo hat der nur die ganze macht her? Hoffentlich passirt Tommy und Bella nichts!
Bin gespannt wie es weiter geht.

LG
Suzu
Von:  Omama63
2012-02-15T16:49:25+00:00 15.02.2012 17:49
Klasse Kapitel.
Ataer mag Severus, das finde ich super. Erst dachte ich ja, dass Aiden sein Gefährte sei könnte, aber jetzt könnte es ja auch Severus sein.
Bin schon gespannt, wer es von den Beiden ist, wenn es überhaupt einer von ihnen ist.
Aiden ärgert Neville ganz schön, das geschieht im recht. Der spielt sich auf, als wäre er der Alleinherrscher der Welt.
Freu mich schon auf Sonntag.
Danke für die ENS.
Von:  toya-chan
2012-02-15T16:14:40+00:00 15.02.2012 17:14
Huhu (^-^)
Ein super Kapitel wieder!
Ich find Aiden ja zum schießen, aber ich hoffe ja wirklich das Longbottom Tom und Bella nichts antun wird....ich glaube das würde seeeeeehr böse enden!
UI~
Snape und Ataer sind so süß (*-*) ich find es gut das Snape der Pate von dem Kleinen ist!
Bin ja total gespannt ob Sirius Remus jemals wieder zu 100%vertraut.

Freu mich auf das nächste Kapitel!
LG
toja-chan


Zurück